Viele Urlaubstage und hohe Gehälter: Diese Dinge kommen Arbeitgebern als erstes in den Sinn, wenn sie über die Wünsche ihrer Angestellten nachdenken. Allerdings haben sich die Bedürfnisse der Arbeitnehmer in den letzten Jahren stark verändert und werden in der Realität selten erfüllt. Über 90 % der Berufstätigen wünschen sich beispielsweise mehr Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten.1 Die bittere Wahrheit: Nur 17 % sehen das in der Realität als gesichert. Das klassische Modell „9 to 5“ funktioniert für viele schon lange nicht mehr – was wünschen sich Arbeitnehmer also wirklich?
Neue Forderungen an die Unternehmenskultur
Der Dienstwagen oder das Geld allein ziehen nicht mehr – persönliche und gesundheitliche Ansprüche rücken stattdessen in den Vordergrund. Immer weniger Beschäftigte legen Wert auf materielle Dinge bei der Arbeit. So sind heutzutage Wünsche wie eine ausgewogene Work-Life-Balance und persönliche Selbstverwirklichung gefragt. Auch ein anderes Phänomen tritt sowohl bei der jüngeren als auch teilweise bei der älteren Generation ein: Der Job ist für fast 90 % der Befragten richtig, wenn er sinnstiftend ist. Dabei empfindet nur etwa jeder Dritte seine Aufgabe so.2
Es reicht nicht mehr, Geld als Köder für Bewerber und Arbeitnehmer zu nutzen, um sie anzulocken oder zu halten. Dazu kommt, dass moderne Angestellte mehr Selbstbestimmungsraum und Mitentscheidungsrechte im Unternehmen wünschen. Auch das Streben nach dem Aufsteigen auf der Karriereleiter verschwindet immer mehr: Flache Hierarchien und transparente interne Kommunikation tragen zur Zufriedenheit der Arbeitnehmer bei. Trotz alldem wünschen sich Erwerbstätige eine faire Bezahlung – wenn all das vorhanden ist, wird der Job zum Traumjob.
Enormer Anreiz: Angenehme Arbeitsatmosphäre
Die Arbeit ist nicht mehr das, was sie einst war. Für die Mehrheit der Beschäftigten ist es nicht nur der Ort, an dem man Geld verdienen muss. Vielmehr ist der Arbeitsplatz zu einem sozialen Ort geworden, an dem man gemeinsam Projekte vorantreibt. Hierbei ist es 84 % der Befragten wichtig, sich bei der Arbeit wohlzufühlen – das besagt eine Studie der ZEIT.3 Doch dann tritt der Realitätscheck ein: Nur 65 % geben an, die Wohlfühlatmosphäre sei an ihrem Arbeitsplatz zufriedenstellend. Unzufriedene Arbeitnehmer stellen gleichzeitig auch unmotivierte Arbeitnehmer dar. Im Umkehrschluss bedeutet das auch eine schlechtere Leistung des Unternehmens.
Anerkennung und Wertschätzung sind das A und O
Moderne Mitarbeiter wollen individuell wahrgenommen und wertgeschätzt werden. Dies bietet den Führungskräften große Gestaltungsmöglichkeiten, das Unternehmen mit entsprechenden Soft Skills erfolgreich zu leiten. Deutlich wird es durch folgende Umfrage: 86 % der Befragten wünschen sich Wertschätzung durch ihre Vorgesetzten, gegenüber ihnen als Person sowie ihrer Arbeit. In der Realität sieht es jedoch anders aus – nur etwas über der Hälfte gaben an, dass dies voll auf sie zutrifft.4 Darüber hinaus möchten sich viele Arbeitnehmer weiterbilden – eine Chance, die nur wenigen tatsächlich gewährleistet wird.
Gesunde Work-Life-Balance als Schlüssel zum Erfolg
Work, work, work: Arbeitnehmer möchten nicht ständig von der Arbeit eingenommen werden. Dazu bedarf es einem intelligenten und effizienten Ausgleich vom Job und Privatleben. Da kommt DAS Buzz-Word des modernen Arbeitsmarktes ins Spiel: Eine ausgewogene Work-Life Balance. Umso gelassener die Laune der Arbeitnehmer ist, desto leistungsfähiger können sie bei der Arbeit eingesetzt werden. Vier von fünf5 der deutschen Berufstätigen fühlen sich durch den Job gestresst. Um das zu vermeiden, sollten Arbeitgeber hier für die nötigen Rahmenbedingungen sorgen – so werden Engagement, Produktivität und eine bessere Leistung gefördert. Angebote wie eine verkürzte Kernarbeitszeit, Sabbatical und Homeoffice sind bereits bei vielen Unternehmen vorhanden. Betriebliche Freizeitangebote und flexible Arbeitszeiten steigern den Ausgleich enorm.
Flexible Arbeitszeiten als Arbeitsmodell der Zukunft
Spätestens seit der Coronapandemie ist es klar, Arbeiten sieht ganz unterschiedlich aus. Es kann im Büro, zu Hause, in der Bahn, tagsüber, abends oder auch am Wochenende gearbeitet werden. Mehr Selbstbestimmung für die Arbeitnehmer schafft eine lockere Arbeitsatmosphäre, in der sie ihren Aufgaben effektiver nachgehen können. Es sollten dennoch Grenzen festgelegt werden: Wann muss der Mitarbeiter erreichbar sein? Was gilt abends, am Wochenende oder im Urlaub? Den Gestaltungsspielraum in Bezug auf die Arbeitszeiten hatte bereits vor dem Ausbruch der Pandemie fast die Hälfte der Erwerbstätigen in Deutschland.6 Die Bestimmung über die Arbeitszeiten führt zu einer dynamischen Selbstständigkeit der Arbeitnehmer – etwas, was sich wiederrum die meisten Vorgesetzen wünschen.
Fazit:
Die neue Arbeitswelt fordert mehr Flexibilität und Selbstbestimmung. Genau das wünschen sich auch die Arbeitnehmer. Eine ausgewogene Work-Life-Balance trägt einen wesentlichen Teil zur Arbeitnehmerzufriedenheit bei. Einen hohen Stellenwert haben außerdem eine gute interne Arbeitsatmosphäre und die Wertschätzung durch den Vorgesetzten. Persönliche sowie berufliche Weiterentwicklung stehen bei den meisten Erwerbstätigen ebenso weit oben auf der Agenda.
Statistiken:
1: StepStone Report Arbeitgeberattraktivität (2020).
2: StepStone Report Arbeitgeberattraktivität (2020).
3: DIE ZEIT Umfrage zur Arbeitswelt (2019).
4: Wunsch und Wirklichkeit bei Führungskräften (2019).
5: YouGov im Auftrag von LinkedIn, „Stress belastet vier von fünf Arbeitnehmern“.
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