Wie erfahren Bewerber von meinem Stellenangebot? Welche Plattform hat sie zu unserem Unternehmen geführt? Diese und andere Fragen zum Thema Recruiting werden häufig aus dem Bauch heraus beantwortet. In einer Studie von XING gaben 29 % der Personaler an, keine Recruiting-Kennzahlen zu erheben.1 Eine vertane Chance, denn diese stellen oftmals eine wertvolle Informationsquelle über die Effektivität des Recruitings und die Candidate Experience dar. Mithilfe von Recruitment Analytics Tools können dabei wichtige Erkenntnisse zum Thema Personalbeschaffung gewonnen werden. Sei es auf externen Jobbörsen oder der eigenen Unternehmenswebsite: Die erhobenen Daten dienen zur Optimierung des Recruiting-Prozesses. Denn wie wir wissen gilt auch hier: If you can´t measure it, you can´t manage it!
Was sind Recruitment Analytics Tools?
Recruitment Analytics beschäftigen sich mit der Analyse von Daten aus dem Personalwesen, die zusammen mit anderen Unternehmensdaten erhoben werden, um relevante Schlüsse für den Recruiting-Prozess zu ziehen. Dadurch wird die Möglichkeit geschaffen, datengestütze Informationen für die Entscheidungen im Recruiting zu sammeln. Mithilfe von Recruitment Analytics Tools können Personaler Maßnahmen optimieren, Bewerbungsverfahren verbessern und das On-Boarding für Bewerber und Unternehmen erleichtern.
Das Prinzip beruht auf den Datenspuren, die jeder User im Netz hinterlässt. Die Menge an Daten kann durch intelligente Algorithmen strukturiert und auf Knopfdruck analysiert werden.
Anhand erhobener Kennzahlen, wie Impressions, Klicks und Bewerbungen, kann die Performance der Stellenanzeigen auf den jeweiligen Recruiting-Plattformen interpretiert und bewertet werden. Dazu gehören Karrierenetzwerke, Social-Media-Kanäle, Internet-Stellenbörsen, aber auch die eignene Unternehmenswebsite. Ob die Stellenausschreibung ansprechend ist, lässt sich anhand von KPIs messen. Die KPIs (Key-Performance-Indicators) sind dabei Kennzahlen, die sich auf den Erfolg und die Leistung der Stellenanzeigen beziehen. Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2018 gaben 77,7 % der Arbeitgeber an, die Stellenangebote zwar auf Internetstellenbörsen zu platzieren2 , von 30 % der Recruiter wurden dabei aber keine genaueren Daten zu deren Performance erfasst.3
Wozu Recruitment Analytics Tools?
Anhand von Recruitment Analytics Tools kann sichergestellt werden, dass Stellenanzeigen und Bewerbungsprozesse optimal an die Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppe angepasst werden. Laut einer Indeed Umfrage haben 42 % der befragten Kandidaten schon einmal einen Bewerbungsprozess abgebrochen, weil dieser zu kompliziert war.4 Um vielversprechende Kandidaten nicht zu verlieren, ist deshalb die Optimierung der Prozesse mit dem aus den KPIs gewonnen Wissen unabdingbar.
Durch die objektiv erhobenen Kennzahlen können Recruiter die Effektivität und die Effizienz der Recruiting-Kanäle miteinander vergleichen. Beispielsweise können mit der Cost-per-Application Kennzahl die Kosten je Bewerber und mit der Kennzahl Quality-of-Hire die Qualität der Anstellung errechnet werden. Darüber hinaus können Prognosen und Muster erstellt werden, die gegebenfalls auf Probleme hindeuten. So kann auch im Zuge des Employer Brandings das Bewerbungsverfahren nachhaltig verbessert werden, damit die Zielgruppe eine möglichst angenehme Candidate Journey hat.
Vorteile der Recruitment Analytics Tools
Die Nutzung von Recruitment Analytics Tools bringt viele Vorteile mit sich. Besonders hervorzuheben ist dabei der Parameter Cost-per-Application, der für alle Recruiting-Kanäle berechnet wird. Natürlich wollen Unternehmen möglichst viele potenzielle Kandidaten mit Ihren Stellenanzeigen erreichen. Doch darin besteht auch ein Problem, denn das dafür zur Verfügung stehende Budget ist meistens begrenzt. Mithilfe der Analyse der erfassten Kennzahlen kann das verfügbare Budget effizient auf den Plattformen und Recruiting-Kanälen eingesetzt und Strategien zu einem sinnvollen Reichweiten-Kosten-Verhältnis entwickelt werden.
Die Erfolgsmessung des Recruitings wird durch die Recruitment Analytics Tools einfacher: die Effektivität der Stellenanzeigen, Kampagnen und Ähnlichem ist schwarz auf weiß sichtbar. Die Tools sind in der Lage, Statistiken zu den einzelnen Stellenanzeigen zu erstellen. Dadurch werden auch Schwachstellen der Candidate Experience, die einer Optimierung bedürfen, sichtbar.
Fazit
Mit den entsprechenden Tools lassen sich wichtige Aussagen über die Effizienz und Performance von Stellenanzeigen treffen. Die Erkenntnisse daraus können zu einem Strategiewechsel und einer leistungsfähigeren Arbeit der Personalabteilung führen. Die Nutzung dieser Tools eignet sich nicht nur für Unternehmen mit einem besonders großen Personalbedarf, sondern auch für Unternehmen, deren Stellenanzeigen bisher keinen Erfolg gebracht haben. Das Ergebnis: Durch den Einsatz von Recruitment Analytics profitieren Unternehmen und Recruiter nicht nur von einer Zeit- und Kosteneinsparung, sondern idealerweise auch von den passenden Mitarbeitern.
